Freitag, 24. Dezember 2010

merry christmas

na, nun ist es also endlich so weit: heiligabend! der tag, für den wochenlang theater gemacht wird. seit september wird darauf hingewiesen, gab es überall schon mal den weihnachtlichen "vorgeschmack", wurde mit den wunderbarsten werbesendungen für produkte, die kein mensch braucht, geworben ...

alle jahre wieder ...

schön, ab übermorgen wird dieser lästige song von wham wieder für ein jahr verschwunden sein. last christmas i gave you my heart and the very next day you gave it away ...

in meinem sprüchekalender steht heute:
der moderne mensch kann mit advent und weihnachten nichts mehr anfangen. er hat aber noch keinen vergleichbaren ersatz gefunden. (gudrun kropp, wer immer das auch sein mag. ich werde mal googlen müssen)

und darunter steht:
egal, ob sie an weihnachten glauben oder nicht. geben sie der idee eines festes der liebe in der familie eine chance.

ich frage mich allerdings, warum und ob man bzw. frau liebe in teuren geschenken ausdrücken muss. gibt es nicht andere möglichkeiten, der familie zu zeigen, wie sehr man sich liebt? kann ich nicht an jedem x-beliebigen wochenende beispielsweise ein familientreffen organisieren, meine lieben zum gemütlichen essen einladen? braucht es dazu ein fest, das meines erachtens mittlerweile nichts weiter ist als ein unheimlicher zwang?

ich habe liebe erfahren, als ich im august in hessen ins krankenhaus musste. meine komplette familie hat mir diese zuneigung entgegengebracht, in dem sie für mich da waren. DAS IST EIN LIEBESBEWEIS! DAS IST EIN UNBEZAHLBARES GESCHENK! das war doch dann irgendwie auch ein "fest der liebe", oder nicht?

heiligabend also. die menschen werden in massen in die kirchen stürmen. ein mal im jahr sollen also auch diese teuren gotteshäuser ihre daseinsberechtigung haben ..., um danach wieder für 365 tage in vergessenheit zu geraten.

gute wünsche ...
eigentlich wünsche ich den menschen, die ich mag, doch immer alles gute. jeden tag. auch dazu benötigt es keinen bestimmten anlass.

montag ist der spuk erstmal wieder vorbei. dann kommt die große umtauschaktion, hoffentlich haben alle die quittungen ihrer teuren präsente von media-markt und saturn aufgehoben. oder der nachweihnachtliche ich-muss-mein-geldgeschenk-unter-die-leute-bringen-kauf beginnt. nochmal stress für die verkäuferinnen und ein hoch für die geschäftswelt. dann kommt der januar, still und leise ...

so, wie eigentlich das heilige fest früher mal gedacht war: stille nacht, heilige nacht ...

habt ein schönes wochenende, liebe leserlein. und verzeiht, dass ich dem kommerz nichts abgewinnen kann. auf in den kampf, nur noch wenige stunden bis zur bescherung ;-)

Samstag, 11. Dezember 2010

a-ha

ts ts ts … sag ich doch, ich bin nicht so der „echte fan“. beim durchstöbern der youtube-beiträge zu den abschiedskonzerten habe ich festgestellt, dass ich schon einen fehler in meinen ausführungen habe. nach magne´s worten haben sie nicht „crying in the rain“ gespielt, sondern nachdem morten ein paar worte gesagt hat. und selbst büschen pipi inne augen hatte.

ich hab das nicht so mit der reihenfolge. auch wüsste ich jetzt ehrlich nicht genau, welches lied auf welcher platte bzw. cd zu finden ist. gibt ja spezialisten, die dir die gesamten werke zeitlich korrekt aufzählen können und von jedem konzert die playlists aufschreiben. mir ist das nicht so wichtig. logisch, jede platte bzw. später cd der gruppe befindet sich in meinem besitz. auch solowerke von morten harket.

das video zu „take on me“ war wohl der hauptgrund für den erstaunlichen aufstieg der drei norweger. diese mischung aus comic und realität war bis dahin einmalig, später oft kopiert. für mich kam dieses video zu einer zeit, in der ich nach träumen suchte. ich habe es jede nacht mit ins bett genommen. also in gedanken natürlich. die erste langspielplatte lief stundenlang, und schon bald konnte auch mein töchterchen die lieder mitsingen.
ich erinnere mich, dass a-ha anfangs von kritikern regelrecht zerrissen wurden. so von wegen boygroup mit bubblegum-pop, eintagsfliegen, keine musikalische qualität und so weiter. einmal habe ich beim hessischen rundfunk angerufen, um mir ein lied zu wünschen, das im radio nicht gespielt wurde, von der platte. der moderator sagte doch tatsächlich zu mir, er hoffe, dass diese a-ha-hysterie bald aufhören würde, damit wieder „gute musik“ gewünscht und gespielt werden könne. ich war platt. der selbe moderator hat übrigens nach dem erscheinen des dritten albums über den rundfunk verlauten lassen, dass er sich enorm getäuscht hätte in sachen a-ha und mittlerweile großen respekt vor den songs, musik und texten hätte. nun mochte ich ihn wieder ;-)

es gibt nicht einen einzigen song der gruppe, den ich nicht mag. aber es gibt natürlich einige, die ich ganz besonders mag. schade, dass im radio meist immer nur der aktuelle hit gespielt wird. das ärgert mich auch bei anderen künstlern. beispielsweise „lemon tree“ von fools garden. habt ihr schon mal ein anderes lied dieser jungs im radio gehört? und dabei haben sie so viele schöne songs geschrieben und veröffentlicht. es ist nervig, immer nur das gleiche zu hören. so wie momentan wieder „last christmas“, wie gruselig.

a-ha haben etliche erfolge in den vergangenen 25 jahren vorzuweisen. so haben sie mit „the living daylights“ einen james-bond-song kreiert, der song „velvet“ war titelmusik eines kinofilms (sorry, ich weiß nicht mehr ..., vergessen), zu den paralympics haben sie einen hit beigetragen, viele ihrer songs wurden gecovert …

ich versinke gern in lifelines, inkl. dazugehörendem video:


Freitag, 10. Dezember 2010

high and low

bin gerade wieder am heulen, sorry, seufz ;-)
youtube durchsucht. erinnerungen an vor 8 tagen. wollte euch ein bestimmtes video zeigen in meinem nächsten blogeintrag. und was finde ich? mich!

vielen danke

vielen danke …

nie im leben werde ich vergessen, wie morten harket diese worte sagte: vielen danke! in frankfurt, erstes a-ha-konzert in deutschland. boah, hab ich mich gefreut, dass er versuchte, deutsch zu sprechen: vielen danke!

das war 1986. heute schreiben wir den 2. dezember 2010. und heute bin ich hier in oslo, wie so verdammt viele andere fans aus der ganzen welt auch, um den jungs von a-ha „vielen danke“ zu sagen: mange takk, tusen takk!!!

laut unseren tickets soll das konzert um 19.30 uhr starten. wir beschließen, dass wir nicht in der ersten reihe stehen müssen und von daher zeit haben. von unserem hotel aus sind es nur ca. 5 gehminuten bis zum spectrum.

okay, wir sind schon etwas erstaunt darüber, dass die schlangen vor den eintrittstüren nicht länger sind. da stehen zwar vor allen 10 eingängen etliche fans schon an, aber nicht die mengen, die ich erwartet hätte. wir erfahren dann, dass das konzert erst um 20.30 uhr beginnt. auf der homepage und in der tagespresse wurde das wohl bekanntgegeben. wir wussten es aber nicht. halb so wild, wir sind geduldig. und stellen uns hinten an. zumindest sollen gleich die türen geöffnet werden und wir müssen nicht draußen in der kälte frieren. dann kommt plötzlich irgendwie aufregung auf. ein security-mensch ordnet an, dass sich alle hinter eine neu von ihm aufgestellte absperrung begeben müssen. auf norwegisch hat das niemand verstanden. zu viele engländer, italiener, franzosen und deutsche hier. doch schon bald ordnet sich die masse mensch um, sehr zum leidwesen derjenigen, die wohl schon seit stunden vorne anstehen, um den besten platz vorne an der bühne zu erhalten. uns ist es egal. dann werden die türen geöffnet und schwupps sind wir drin. ohne es darauf angelegt zu haben: gaaaaaaaaaaanz vorne!!! nun heißt es warten, während die halle sich langsam füllt. direkt vor mir steht leider ein mann, der so ca. 1,90 groß ist. er begleitet seine frau, die etwa meine „größe“ hat und natürlich vor ihm steht. obwohl er kein fan ist und „gezwungen“ wurde, das konzert zu besuchen, weicht er keinen millimeter von seinem platz. deutsch! meine bitte, etwas zur seite zu gehen oder mich vor zu lassen, ignoriert er. stoffel. ich mag ihn nicht. und ich mag in diesem moment auch seine frau nicht, die als kleiner mensch eigentlich wissen müsste, wie blöd solche großen rücken sind.
bis die show beginnt unterhalten wir uns fröhlich mit anderen deutschen fans. und tauschen erlebnisse rund um a-ha aus. eine frau zeigt uns fotos, die sich noch im speicher ihrer digikamera befinden. fotos aus halle, leipzig, frankfurt, hannover, hamburg, …, sie war einfach überall dabei. ich staune. da kann und will ich gar nicht mithalten. sie opfert ihre freizeit und unheimlich viel geld, um den jungs nachzureisen. sogar ins ausland. und von diesen fans sind hier heute abend mit sicherheit sehr viele. die engländerin, die vor mir steht, trägt ein t-shirt, durch das man ein ca. 15 cm großes tatoo auf ihrem rücken sehen kann: morten harket! ich frage mich, wie ein mann wohl mit solchem körperschmuck umgeht. mir würde das nicht gefallen, wenn mein partner das gesicht von angelina jolie auf dem rücken hätte oder mir heidi klum beim kuscheln entgegengrinst.

so, und dann endlich ist es soweit. unter wahnsinnsapplaus und gekreische kommen morten, mags und paul auf die bühne. schick in schale bzw. fein in anzug. die masse zuschauer bewegt sich, wodurch der große rücken vor mir ein stück zur seite weicht. juhuuu, ich kann sehen! und ich stehe gaaaaaanz vorne. und nun bin ich doch aufgeregt ohne ende und verhalte mich wie ein alberner teenager. unfassbar.
ein „echter fan“ könnte euch jetzt natürlich exakt sagen, in welcher reihenfolge die songs gespielt und gesungen wurden. ich kann das nicht. mags hat irgendwann ein paar begrüßungsworte gesprochen. er sagte, er hätte gedacht, das konzert in oslo wäre heimspiel, aber nun müsse er doch englisch reden, weil das publikum aus ganz europa angereist sei. er bat seine landsleute schmunzelnd um verständnis.
irgendwann hielt magne einen kurzen rückblick. er erzählte von dem allerersten konzert, das in london stattgefunden hatte, und ein mädel neben mir schrie: i was there!!! mags sagte, nun sei es zeit, abschied zu nehmen, und das ende würde nun hier in oslo gefeiert. und das mädel neben mir schluchzte: i am here again!
dann sangen sie „crying in the rain“ (cover everly brothers) …
ein deutsches mädel, das hinter mir stand, nahm mich in den arm und tröstete mich. da hab ich erst bemerkt, dass ich heulte wie doof. und zwar nicht im regen, sondern in der übervollen halle des spectrums in oslo.

fortsetzung folgt ;-)

Donnerstag, 9. Dezember 2010

hei hei

„hei hei“

hört sich ja so ein büschen an wie „moin moin“, findet ihr nicht auch? die norwegische begrüßung. laut wörterbuch heißt es „god dag“, „god morn“ oder „god kveld“ (ausgesprochen wird das aber nicht so, wie es geschrieben wird!), aber auch hier in germany sagt mensch ja eher „hallo“ oder „moin“ oder eben auch nur „hi“. der slang gefällt mir, der singsang der norwegischen worte. ich mag das, höre die melodie der sprache ausgesprochen gern.

pünktlich kommt jessie an. was wohl mehr leuchtet? ihre rote jacke oder ihre freudigstrahlenden augen? egal. sie leuchtet jedenfalls. ich nehm sie mal dolle in die arme, einmal fest geknuddelt, und schon geht’s los. der bus wartet. ob es sie wohl nervt, dass sie schon während der busfahrt alles mögliche von mir über das land zu hören bekommt? ich glaube nicht, denn wir haben auch genug zeit über anderes zu reden. zum beispiel ihre abenteuerliche letzte motorradfahrt in diesem jahr, wo sie doch tatsächlich vom schnee überrascht wurde. respekt, junge frau!

in oslo angekommen muss ich mich erst einmal neu orientieren. wir sind jetzt am busbahnhof. grübel. wie kommen wir nun rüber zum hauptbahnhof? über die straße auf jeden fall nicht. wir müssen quer durch das gebäude, durch eine ladenpassage und über eine brücke. wie schön, dort ist ja meine orientierung. nun nur noch kurz wissen, in welche richtung der straße unser hotel liegt. es dämmert bereits. hier kommt die nacht etwas früher als bei uns. ein polizist kommt uns gerade recht und ich frage ihn mutig: „snakker du tysk?“ er verneint bedauernd, lächelt aber und erklärt uns auf englisch den weg. das sollte zu schaffen sein, zu fuß, ohne buss oder drosje. wir marschieren los. wie gesagt, es wird nun dunkel. und es ist kalt. und die straßen sind nicht schneefrei. und irgendwann kommt mir der gedanke, wir könnten falsch gelaufen sein. also umkehren, andere richtung. und genau das war dann falsch!!! seufz. was soll´s. noch mal umkehren, nette menschen befragen, und schwupps stehen wir vor unserem hotel. unser zimmer im zehnten stock. wir sind zufrieden und begeben uns noch mal auf erkundungstour. außerdem haben wir nun hunger, unser bauch verlangt nach warmer mahlzeit ;-).
auf dem weg durch die stadt werde ich immer aufgeregter. die erinnerungen an so viele einzelheiten kommen zurück und ich möchte jessie am liebsten alles sofort zeigen und erklären. aber dazu fehlt ihr mit hungrigem magen und frierend momentan absolut der nerv, lach. ich kanns ja verstehen. morgen, morgen haben wir zeit für oslo.

interessant ist, dass hier in norwegen handy (den begriff gibt es so wohl nur in germany, oder?) und internet einen noch viel größeren stellenwert haben als in deutschland. auf dem flughafen war mir schon aufgefallen, dass es für jedermann (und –frau) die möglichkeit gibt, kostenlos online zu gehen. auch in unserem hotel standen rechner kostenlos zur freien verfügung. na logisch haben wir erstmal bei facebook reingeschaut und eine kurze wettermeldung nach hause geschickt, bevor wir uns dann in die betten gekuschelt haben.

donnerstag morgen, der 2. dezember. haben wir doch tatsächlich verpennt. wobei, das ist eigentlich falsch ausgedrückt, denn wir hatten ja absolut keine zeitvorgabe und keinen termin. okay, wir haben eben etwas länger geschlafen als üblicherweise, schmunzel. beim frühstück dann die ersten a-ha-fans aus deutschland kennen gelernt. und z.b. erfahren, dass wir unbedingt in die nationalbibliothek gehen müssen, weil dort derzeit eine ausstellung über a-ha zu bewundern ist. kurzer blick auf den stadtplan und ich weiß, wo es lang geht. schönes gefühl. oslo, wir kommen.

nei, ikke bekymre deg, ich erzähle nun nicht alles schritt für schritt von diesem langen tag. wir haben die wichtigsten sehenswürdigkeiten passiert, wenn ich auch glaube, dass jessie längst nicht alles wirklich gesehen hat. es war ein extrem kalter tag. minus 16 grad! jessie hatte ihre kapuze über dem kopf, die behandschuhten hände in den jackentaschen, blick meist nach unten (damit die kapuze auf dem dem kopf bleibt, grins). und zwischendurch mussten wir uns doch immer wieder in einem geschäft (meist schuhgeschäft, gelle jessie) aufwärmen. ich hatte übrigens keine mütze auf dem kopf, auch keine kapuze, scheine also nordgeeignet zu sein, schmunzel.
in der nationalbibliothek musste ich dann das erste mal weinen. wegen a-ha. es war einfach zu schön, all diese erinnerungsstücke aus den letzten 25 jahren zu sehen. logisch, da kommt irgendwie die zeit zurück. plötzlich war ich wieder 25 jahre jung. erinnerte mich an meine träume und hoffnungen von damals. hörte die musik, die mich so viele jahre begleitet hat. tja, und dann liefen die tränen eben einfach so …

zu dieser zeit hat natürlich auch oslo einen weihnachtsmarkt. aber wir haben kein elchfleisch gegessen und auch davon abgesehen, weihnachtsschmuck und handarbeiten zu kaufen. schmunzeln mussten wir über einen stand mit lübecker marzipan und gebrannten mandeln. passt das doch so gar nicht in diese skandinavische welt. und ja, der inhaber ist hamburger. wir haben uns nett mit ihm unterhalten.

jessie hat sich einen tollen norweger-pulli gekauft. die stiefel, die sie so gern haben wollte, gab es leider nicht in ihrer größe. aber ich weiß, wenn ich das nächste mal gute winterstiefel oder eine warme jacke haben möchte, dann setze ich mich ins flugzeug, fliege nach oslo, kaufe ein und fliege wieder zurück.

nur noch kurze zeit bis zum abschiedskonzert. und jeder deutschsprechende mensch hier in der stadt ist genau aus diesem grund hier. die hotels sind ausgebucht. die flüge auch. und die konzerte natürlich ebenfalls.

und auch wenn frau vera jetzt gleich wieder meckert: fortsetzung folgt ;-)

Montag, 6. Dezember 2010

a-ha, norwegen

a-ha norwegen

um ehrlich zu sein, als jessie mich im herbst letzten jahres fragte, ob ich mit ihr zum a-ha-abschiedskonzert nach oslo fliege, da hielt ich das alles für einen scherz …

a-ha. seit 25 jahren bin ich fan. mein erstes konzert war gleich das erste in deutschland, in frankfurt. ich erinnere mich gut daran, wie ängstlich ich dorfmaus war, allein in diese große stadt fahren zu „müssen“. viele weitere konzerte folgten, in berlin, wieder in frankfurt, in hamburg. das letzte im herbst 2009, geschenk von manni zum geburtstag. und genau zu dieser zeit gaben sie bekannt, dass die gruppe sich trennen würde und noch eine letzte abschieds-welt-tournee startet. letztes konzert in oslo am 4. dezember 2010. kam mir noch so unheimlich weit weg vor …

und büschen verrückt fand ich es auch. flug nach oslo, hotelkosten, welche ausgaben für ein paar stunden abschied nehmen. sooo ein großer fan bin ich nun auch nicht. oder sagen wir mal, ich gehöre nicht zu den „verrückten“, die jede gelegenheit wahrnehmen müssen und auf jedes konzert marschieren, jeden angebotenen fanartikel kaufen, jeden schnipsel papier sammeln, jede zeitung, die jede tv-sendung mit ihren stars anschauen und aufnehmen, die … eben ein büschen verrückt sind.

ich bin mehr so ein stiller leiser fan ;-)

jessie, die verrückte nudel, hat tatsächlich via internet tickets für ein oslo-konzert bestellt. nicht für den 4. dezember, the last, sondern für den 2. dezember. es wurden tatsächlich noch drei weitere konzertabende hinzugefügt, nachdem der erste bereits nach wenigen stunden ausverkauft war. und zwar nicht von norwegern, sondern von italienern, engländern, franzosen und gaaaaaaanz vielen deutschen fans.

also der 2. dezember 2010. jessie erinnerte mich im september daran, bot mir wieder eines ihrer tickets an. okay, nun nicht lange überlegen. einfach mal verrückt sein. einfach mal nach oslo fliegen, einfach mal eine etwas ungewöhnliche auszeit nehmen. vielleicht auch als kleine persönliche entschädigung dafür, dass meine motorradrundreise durch germany aus gesundheitlichen gründen ausfallen musste.

und letzte woche war es nun soweit. als erstes musste das abenteuer flughafen überstanden werden. doch, ich fliege sehr gern. nur das vorher würde ich gern einfach überspringen. ich hasse dieses check-in, die abfertigung und kontrolle. mir ist schon bewusst, dass die sicherheitsvorkehrungen erforderlich sind, aber warum, bitte schön, muss immer ich die schuhe ausziehen??? was soll ich denn in meinen kleinen 36er-schuhchen verstecken? ein samurai-schwert? irgendwann saß ich dann aber im flieger, und eine absolut angenehme ruhe breitete sich in mir aus. fensterplatz, natürlich. und herrlichstes wetter, strahlender sonnenschein, kein wölkchen. noch bevor die freundliche stewardess fragte, ob ich milch und zucker in den kaffee möchte, waren wir am nordostseekanal. dabei wollte ich doch ganz aufmerksam schauen, ob ich barmstedt von oben erkenne. müssen wir irgendwie übersprungen haben. und kurz drauf über dänemark. mein urlaubsland, mein „dichtestes norden“ ;-).

schleswig-holstein und dänemark im schnee. ausgebreitet wie ein blatt papier ganz weit unter mir. eben, sehr eben. und die ränder fast gerade, oder säuberlich abgerundet. die strassen in schleswig-holstein kurviger als die in dänemark. glatt, platt, eben. aber schöööön. ich dachte einen moment an meinen ersten flug nach norwegen, der damals (ich glaube, 1998) im frühjahr stattfand. damals war die welt dort unten grün und gelb. zauberhauft. heute fast reinweiß. auch zauberhaft. noch immer kein wölkchen. welch ein geschenk!!! dann nur noch blau dort unten. meer. und ich dachte an den besuch bei johannes, der noch nicht so sehr lang zurück liegt und mich mit der fähre von dänemark über kristiansand (oder doch –sund?) nach flekkefjord führte. da war nichts mehr glatt und eben, da war nichts mehr gerade oder leicht geschwungen. da war …

… norwegen!!! mir stockte am mittwoch wirklich fast der atem, als ich aus dem kleinen flugzeugfenster nach nicht einmal einer stunde nun dieses von mir so geliebte land auftauchen sah. auch weiß. aber bergig, zerklüftet, wild. nicht eine einzige gerade strasse. nicht ein einziges gerades fleckchen auf dem „papier unter mir“. hier war ich in einer 3d-welt angekommen. und so wirklich kann ich gar nicht beschreiben, welche hüpfer mein herz so anstellte. leicht pippi inne augen, herzklopfen, vorfreude. noch nicht auf a-ha, sondern nun vielmehr auf dieses land, auf oslo, die menschen und ihre sprache. und schwupps sind mir alle worte wieder eingefallen, die ich bisher gelernt habe. eigentlich bin ich mehr der nervöse und aufgeregte typ mensch, wenn ich nicht in der heimat und im altbekannten verweile. doch von nervöser aufregung fehlte jede spur. ganz ruhig bin ich den weg vom flugzeug zur ankunfthalle gegangen. wusste ich doch vom letzten flug noch genau, was mich dort erwarten würde. ganz ruhig habe ich den geldwechselautomaten angesteuert und mir die ersten kronen auszahlen lassen, um gleich erstmal relaxed einen milchkaffee zu schlürfen. in norwegen, gardermoen, 50 km von oslo entfernt. ich hatte jede menge zeit, denn jessie kam erst mit dem flug um 14.00 uhr aus deutschland an.
dann habe ich uns tickets für die flybussen besorgt. dauert etwas länger bis oslo, aber tags mit diesem herrlichen wetter können wir so schon ein wenig vom land sehen. auf der rücktour werden wir mit flytoget fahren. bedeutend schneller, nur knapp 20 minuten von oslo bis zum lufthavn. aber heute haben wir zeit.

fortsetzung folgt ;-)