Mittwoch, 14. September 2011

sommer???

sommer … erinnerungen …

ja, ich bin alt. ich bin 50 jahre alt. als ich 15 jahre alt war, dachte ich, dass menschen mit 50 jahren eigentlich nicht mehr wirklich leben. ich habe mich getäuscht. aber als ich 15 jahre alt war, da dachte ich auch, dass es im sommer warm und sonnig und trocken ist. auch da habe ich mich getäuscht. und deswegen darf ich jetzt mit 50 jahren auf jugendliche sommererlebnisse zurückblicken und diese aufschreiben. so von wegen: weißt du noch, damals …

gespräch mit einer freundin:
wir haben im sommer gern im garten gezeltet, meine brüder und ich.
wir auch.
haben das zelt wochenlang im garten aufgebaut gehabt, als unser schlafzimmer betrachtet.
wir auch.
abends haben wir gern falsch herum im zelt gelegen. kopf aus der tür raus, sterne gucken.
wir auch.

ne weile schweigen …
….
wir fanden das toll.
wir auch.
mama hat am fenster gesessen und über uns gewacht.
ach, deine auch?
ja, meine auch.
mit scheinwerfer?
scheinwerfer?
ja, scheinwerfer. so ein ganz helles ding, das sie sofort angeschaltet hat, wenn wir uns zwei schritte vom zelt wegbewegt haben …

grinsendes schweigen.

wir fanden das toll.
mama auch???

ich hatte einen roten badeanzug. knallrot. der wunderschönste badeanzug aus ganz leimsfeld. ach, was sag ich, aus dem gesamten kreis ziegenhain, später schwalm-eder, aus ganz hessen, der ganzen bundesrepublik deutschland, europa, der welt. es war ein traumhaft schöner roter badeanzug!!! wo ist der eigentlich???
dieser badeanzug war nicht nur knallrot, sondern auch aus einem material, das einfach nur geliebt werden wollte. weich, kuschelig, schnelltrocknend. letzeres war aber nicht immer gut.
wir hatten ein spiel, im sommer. wobei vielleicht hier das wort sommer unbedingt erklärt werden sollte. zur damaligen zeit bedeutete dies, du konntest abends deine bücher und poesiealben getrost im garten liegen lassen. sie sind morgen noch da und noch immer trocken!!! heutzutage geht das nicht mehr. vermutlich sind sie noch da. aber nicht mehr trocken.
sommer bedeutete heiß, sonnig, regenfrei. sommer bedeutete morgens eine unterhose anzuziehen, ein kleid drüber und fertig.

wir hatten ein spiel, im sommer. das ging ganz einfach. und hat uns stundenlang beschäftigt. der rote badeanzug hat eine wichtige rolle gespielt.
wir hatten ein planschebecken. die möglichkeit, uns so richtig nass zu machen. und dann ging es auf zeit. nass machen, den ringweg hoch rennen, oben anfangen und mit dem süßen kleinen kinderarsch im nassen badeanzug oder badehose abdrücke auf dem heißen asphalt der straße hinterlassen. wer die meisten abdrücke schaffte, bevor der erste getrocknet war, der hatte gewonnen.

stell dir dieses spiel mal in diesem sommer 2011 vor …

virtuell vielleicht möglich, aber sonst …

wobei die nächste überlegung natürlich wäre, ob die kinder heutzutage überhaupt noch rote badeanzüge haben und wissen, dass man damit nasse spuren auf asphalt hinterlassen kann???

der sommer, der niemals da war in diesem jahr, ist jetzt auch schon wieder vorbei. wie schnell rennt die zeit. und bitte nun nicht den sommern hinterher weinen. das einzig beständige im leben ist die veränderung. noch immer befinden wir uns in einer eiszeit, ihr lieben. erst nach abschmelzen der pole beginnt es von vorne …
lasst euch von klimawandel und erderwärmung und all so einem zeugs nicht kirre machen. es ist der normale lauf der dinge …
wir müssen uns wohl damit abfinden. wie mit so vielem. der sommer ist vorbei. vielleicht folgt ein angenehmer herbst …
hier, in good old germany …

Dienstag, 21. Juni 2011

Das Märchen von der Traurigkeit

Es war einmal eine kleine Frau, die einen staubigen Feldweg entlanglief. Sie war offenbar schon sehr alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
Bei einer zusammengekauerten Gestalt, die am Wegesrand saß, blieb sie stehen und sah hinunter.

Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Decke mit menschlichen Konturen.

Die kleine Frau beugte sich zu der Gestalt hinunter und fragte: "Wer bist du?"

Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war.

"Ach die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.

"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.

"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."

"Ja aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"

"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"

"Ich..., ich bin traurig", sagte die graue Gestalt.

Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."

Die Traurigkeit seufzte tief.
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und auch verwundert darüber, dass ihr tatsächlich jemand zuhören wollte, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."

Die Traurigkeit schluckte schwer.
"Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: 'Papperlapapp, das Leben ist heiter.' und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: 'Gelobt sei, was hart macht.' und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: 'Man muss sich nur zusammenreißen.' und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: 'Nur Schwächlinge weinen.' und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."

"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir auch schon oft begegnet..."

Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen.
"Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."

Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.

"Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr Macht gewinnt."

Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber..., aber – wer bist du eigentlich?"

"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd. "Ich bin die Hoffnung."

Von Inge Wuthe

so einfach ist das also??? wir müssen einfach mal traurigkeit zulassen, dann ängstigt sie uns nicht mehr. sie gehört zum leben dazu. wenn wir sie zulassen, richtet sie auch keinen schaden an ...

schöne geschichte

Montag, 20. Juni 2011

Замечательная идея

seit tagen bzw. schon seit wochen habe ich das bedürfnis, gefühle von mir und aus mir heraus aufzuschreiben. sie könnten in den blog, habe ich so gedacht. und dann als nächstes: nein, bloß nicht. soll nicht jeder lesen. dann wieder: wieso eigentlich nicht? ist doch nichts schlimmes, nichts verächtliches, nichts verwerfliches. nur irgendwie sehr persönlich, macht angreifbar, verletzlich.

noch verletzlicher …

und da hat doch tatsächlich ein lieber mensch einen beitrag in seinem blog komplett in russischer sprache veröffentlicht. eine herrliche idee. so ist gesichert, dass diese zeilen wohl wirklich nur die menschen lesen, die interesse haben und ihm nahestehen, die an seiner welt und seinen gedanken teilhaben möchten.

ich? ja, ich habe mir die mühe gemacht, den text zu übersetzen. google sei dank. wobei auch das noch recht schwierig war, denn oft werden dinge durch den übersetzer aus dem zusammenhang gerissen und müssen gedanklich neu sortiert werden.

gedanklich neu sortiert werden …

mein letzter beitrag „auszeit“ hat wohl andeutungsweise schon ausgedrückt, wie es in meinem kopf so aussieht. nicht immer, aber immer öfter. alles zu viel. zu viele gedanken, die dann wiederum zu zu vielen gefühlen werden, sich alles im kreise dreht und ein sortieren unmöglich ist. ein kreis, aus dem auszubrechen schier unmöglich erscheint. und doch weiß ich, dass irgendwann eine kleine lücke im labyrinth entsteht, durch die ich entfliehen kann. nur wann und wodurch, das weiß ich nicht. das wäre das zaubermittel. aber ich weiß ja auch nicht, wann und wodurch ich in diesen strudel der verwirrungen gerate, denn sonst könnte ich mich rechtzeitig davor schützen. auch ein zaubermittel, wofür mir „leidensgenossen“ vermutlich ein vermögen zahlen würden.

das ist wohl kein „burn out“, das klingt mehr nach midlife-crisis, oder mehr nach wechseljahren, oder doch eine handfeste depression?

vor etwa zwei jahren (vor etwa zwei jahren war all das zum ersten mal offenes thema, weil ich den wirklich richtigen hausarzt für mich gefunden habe) „durfte“ ich eine zeitlang pillchen schlucken, die die sonne ins herz bringen sollten. haben sie aber nicht. dafür haben sie jede menge kilos an meinem körper hinterlassen, die abzutrainieren dann nicht so einfach war. und, so die vermutung meines arztes, wenn die schilddrüse erstmal richtig eingestellt ist, dann beruhigt sich die psyche auch wieder. schilddrüsen sind nämlich auch für die seele verantwortlich.
sah auch ganz danach aus. anfangs. bis eben wieder die sogwirkung des seelenstrudels so groß wurde, dass ich im labyrinthenkreis der nie schweigenden gefühle gefangen wurde.
und die sind unberechenbar. sie machen manchmal einfach nur taub. taub und müde. dann wieder erscheinen sie wie rabenschwarze wolken, die unbesiegbare gefahr ankündigen. also am besten flüchten, vor was auch immer. verkriechen in sich selbst. hey, und das leben ist doch eigentlich so schön, verdammt. also lachen. fröhlich sein. sag allen, dass es dir gut geht. und während du so positiv darüber nachdenkst, setzt sich eine bescheuerte fliege auf deinen arm und scheint dich anzugrinsen: du bist so beschissen und nutzlos. hast du etwa eine daseinsberechtigung?

bescheuerte fliege. muss sie das ausgerechnet dann fragen, wenn ich anfange, wieder fröhlich sein zu wollen? habe doch gerade so hilfreiche tipps an eine freundin weitergeleitet und bei der gelegenheit gedacht, das könnte doch auch bei mir funktionieren. und dann sitzt sie da, die fliege.

du denkst über die welt nach, und möchtest eigentlich gar nicht mehr daran teilnehmen. an der welt. du denkst über die menschen nach, die du liebst, und scheinst vor lauter liebe fast zu zerschmelzen. dann überlegst du, ob du den menschen, die du liebst, überhaupt irgendetwas geben kannst, so von dir. oder ob die fliege vielleicht recht hat.

klingt alles ziemlich verworren und geistig nicht ganz bei der sache, was? aber versuche mal, ein bild zu malen, wenn du blind bist.

auf jeden fall ist eine logische folgerung aus all diesen komischen dingen eine art angst vor gefühlen. also einfach nicht an sich ranlassen. die gefühle, welcher art auch immer. weder die negativen noch die positiven. und nichts erwarten, dann kannst du auch nicht enttäuscht werden. ist doch ganz einfach, oder? funktioniert aber nicht! eine bemerkung, und schon stürzt das gedankenschutzhaus ein. schon dreht sich der sog in die andere richtung und die seele kann so schnell nicht folgen. halt an, schreit es in dir, halt an, ich muss erst nachdenken. vor- und nachteile sortieren, konsequenzen abschätzen. wenn ich nun a sage, ist dann jemand enttäuscht? und wenn ich nun b sage, vielleicht jemand anderes? und wenn ich c sage, bin ich dann unglücklich? was wiegt schwerer? was ist schlimmer?

der gedanke, welches der angenehmste weg ist, kommt gar nicht. komisch, oder? einfach fröhlich einen weg gehen ist in dieser situation schlichtweg unmöglich. so schön, dass jeder seinen weg gehen kann. aber meine scheinen sich irgendwie ständig zigmal zu gabeln. „tu, was du für richtig hältst“ rate ich meinen freunden. und kann es selbst nicht anwenden. weil ich nicht weiß, was ich für richtig halten soll.

nicht falsch verstehen. all dies nur in den phasen, in denen ich mich in diesem strudel befinde. bin momentan mittendrin. stelle dir einen strudel vor, der immer schneller wird. ich bin gerade kurz vor dem ende. und weiß trotzdem, dass der rettende fluchtweg, der strohhalm, die lücke im labyrinth, plötzlich auftauchen wird. von einem tag zum anderen. ich muss nur warten. was schwer fällt, bei all dem erdrückenden wasser, das du schluckst, während du versuchst, dich oben zu halten, um nicht sofort unterzugehen. und der bescheuerten sehnsucht, einfach nun endlich wirklich unterzugehen und nicht mehr gegen an kämpfen zu müssen.

das ist der fünfte strudel, wenn ich richtig zähle. der fünfte innerhalb von ca. 12 jahren. seltsam ist, dass diese strudel beginnen, wenn es keinen offensichtlichen grund dafür gibt. nicht etwa in stresssituationen oder bei angst. sondern einfach so, von einem tag zum anderen. als ich im februar die krebsangst hatte, war kein strudel da. da hatte ich sorgen und hatte angst, aber der „ganz normalen art“. da habe ich geweint, konnte mich aber trösten lassen. da war ich verzweifelt, aber nur kurz, um gleich darauf wieder kämpfergeist und lebenswillen zu demonstrieren.

dieser mein neuer strudel, der begann ganz schleichend anfang mai. unterbrochen von wirklich guten tagen. von hoffnung, dass es kein strudel werden würde. und er ist komplett ausgebrochen anfang der zweiten juniwoche. frag mich nicht, warum. ich kann dir keine antwort geben. aber ich weiß, dass in dieser strudelzeit ein auskommen mit mir kaum möglich ist. ich weine grundlos. ich weine mit grund. ich hasse mich. und ich liebe die menschen, die ich am allermeisten liebe, noch viel mehr, als ich sie normalerweise liebe. die liebe tut dann enorm weh, aus lauter sorge, dass die fliege recht hat und ich womöglich allen anderen nur sorge und kummer bereite und sie ohne mich bedeutend besser dran wären. wirre gedanken: sie belügen mich sicherlich, wenn sie sagen, sie brauchen mich, denke ich. dabei müssen sie mich gar nicht belügen. ich bin stark, ich kann die wahrheit verkraften, sagt mein strudelkrankes hirn. gute güte, wer kann das stoppen?
ich hasse die menschen, die ich sowieso schon nicht mag, mit einer inbrunst, die beängstigend ist. sie werden zu einer art monster vor meinem geistigen auge. sie sind eine bedrohung, ständig, immer, zu jeder zeit. ich bin auf der lauer, aggressiv. und ich bin in hoffnungsvoller erwartungshaltung auf zuwendung durch meine wichtigen menschen. wenn sie mir diese jedoch entgegenbringen, habe ich ein schlechtes gewissen, weil sie das ja sicherlich nur machen, um mir eine freude zu bereiten und selbst dafür auf irgendwas verzichten. auf was? weiß nicht, hab ich noch nicht drüber nachgedacht. soweit komme ich nicht, wenn ich im strudel bin.

beängstigend ist, dass die strudelzeiten sich verlängern. waren es anfangs nur ein paar tage, sind es heute schon wochen. und was passiert, wenn aus den wochen monate werden, und aus den monaten jahre, wenn ich mich nur noch in der strudelzeit befinde???



danke. danke fürs zuhören. ich fühle mich gerade irgendwie wie ein stück befreit. obwohl du wahrscheinlich kein wort verstanden hast und mich für irgendwie verrückt erklärst. Womit du momentan zweifellos wohl recht hast.
vielleicht hätte ich das alles doch auf russisch schreiben sollen. oder ägyptisch? jedenfalls möglichst noch unverständlicher, als es jetzt schon ist. oder eben gar nicht …

Замечательная идея

obwohl ich gerade ein wenig hoffe, die schadhafte stelle im strudel-labyrinth gesehen zu haben …

ich komme da wieder raus!!!

Пожалуйста, воздержитесь от благонамеренных советов на этот раз. они не помогают в водоворот

Sonntag, 15. Mai 2011

auszeit

nun gehöre ich mit meinem teilzeitjob ja wirklich nicht zu den burn-out-gefährdeten und durch den beruf ewig gestressten menschen. obwohl … wenn der akku leer ist, muss er aufgefüllt werden. notbremse ziehen und ausschalten. aber wer kann das schon so ohne weiteres?!
ich kann. wenn es auch wirklich zwei tage gedauert hat, bis die innere anspannung und das seltsame lebenspflichtgefühl runtergefahren sind.

ein paar tage dänemark mit katze kitty. hier wollte ich die zeit nun nutzen, um endlich mal wieder einen beitrag in meinem blog zu schreiben. thema vielleicht die fast schon vergessene und doch immer noch schlimmer werdende katastrophe in japan, fukushima. oder die kriege in afrika, in syrien und libyen, die unterschiedlicher trotz gleichheit nicht sein könnten und wo die verlogene hilfsbereitschaft so richtig eindeutig dargestellt wird. oder die sparmaßnahmen des staates an seinen bedürftigsten untertanen, während gleichzeitig milliarden über milliarden woanders hin gespendet werden. vielleicht die hoffnung auf freiwillige im zivildienst, die demnächst das große loch in der pflege stopfen sollen, mit weniger geld als hartz4-empfänger. ach ihr lieben, es gibt so viele aufreger, die thema sein könnten. aber genau das ist wohl das problem …

jedes einzelne dieser themen macht mich innerlich krank. wie ein verflixter teufelskreis. zu viele gedanken, zu viele sorgen. um dinge, die nicht mich direkt betreffen, sondern die allgemeinheit. aber ich bin ja ein teil der allgemeinheit. also fühle ich mich schon wieder verpflichtet, mir gedanken zu machen. um viel zu vieles. auch im näheren umfeld, was ja schon etwas direkter mit meiner person zu tun hat. so wurden mir beispielsweise in gesprächen ein paar ärgernisse meines square-dance-clubs zugetragen, die ich für lösbar halte, wenn man das problem nur anspricht und gemeinsam aus der welt schafft. aber schon gibt es neue probleme, nämlich die empfindlichkeit von menschen, die mit offener problemlösung so gar nichts am hut haben und lieber hinter dem rücken der betroffenen personen weiterhin ihre bösen zungen lästern lassen. wie schafft man es, diese menschen an einen tisch zu bekommen und friedlich und sachlich ihre argumente anzubringen und anzuhören. wieder ein gedankenproblem, das an der seele nagt. an meiner.

seit ostern war ich durchgehend für meine firma zuständig. soll heißen, ich habe täglich um 6.00 uhr das telefon auf meinen apparat gestellt, die aufträge angenommen, die verteilung der monteure geplant, zwischendurch ins büro gefahren, arbeitszettel bearbeitet und rechnungen geschrieben, fragen von kunden beantwortet, angebote gemacht …, und abends gegen 18.00 uhr auf den notdienst umgeschaltet. mein tag hatte plötzlich 12 arbeitsstunden statt normalerweise vier bis fünf. aber nicht die arbeitzeit war es, die mich voll forderte, sondern wieder einmal das drumherum, das menschliche. wie gern würde ich meinem chef sagen, dass er selbst und nur er allein dafür verantwortlich ist, ob die jungs gern ihren job machen oder gefrustet sind. sie sind gefrustet. gute güte, wie klingt das denn: der laden würde prima laufen, wenn der chef nicht da wäre. so gern würde ich das dem chef sagen, aber wie? er will es nicht hören, er blockt sofort ab. es wird sich nie etwas an seiner negativen einstellung ändern. und ich muss mir darüber keine sorgen machen, denn es ist nicht meine firma. wieso kann ich das hier schreiben, den letzten gedanken für mich aber nicht anwenden? wieso kann ich nicht diese schreckliche denkmaschine einfach mal abschalten?

zwei tage hat es gedauert, bis ich hier locker wurde. immer wieder mir eingeredet: du musst gar nichts! du musst nicht pünktlich aufstehen, du darfst mittags mal schlafen, du musst nicht pünktlich essen, du musst keinen superblogeintrag schreiben, du darfst ganz faul ein buch lesen, du musst nicht die tiere auf farmerama füttern, nicht täglich in den foren lesen, macht gar nix, wenn du irgendwo nicht sofort antwortest. und du musst nicht pflichtbewusst sein. okay, kitty macht schon einen riesigen lärm, wenn sie nicht pünktlich ihr futter bekommt, grins. aber damit kann ich leben.

was ist es also? kann mensch auch ein burn-out bekommen, wenn er nicht über 40 stunden die woche berufstätig ist? sind es die „denker“, die hauptsächlich von dieser neumodischen krankheit betroffen sind? die einfach ihren eigenen aus-schalter nicht finden? in meinem unmittelbaren bekanntenkreis sind derzeit erschütternd viele menschen nicht mehr arbeitsfähig wegen burn-out-syndrom. menschen, wo ich das nicht erwartet hätte. sie funktionieren nicht mehr. akku leer. die leichtigkeit des seins …

interessanterweise gibt es aber auch die komplett andere spezies an menschen, die sich für scheinbar nichts anderes interessieren als für sich selbst. sie leben entweder in den tag hinein, finanziell von vater staat versorgt. gedankenlos. oder sie gehen zwar zur arbeit/ausbildung, verziehen sich aber nach dem pflichtteil des tages in ihre eigene (meist computergesteuerte) welt, freuen sich am gefüllten kühlschrank, nehmen keinerlei rücksicht auf die anderen im haus lebenden menschen, wissen nicht, wo der mülleimer steht, interessieren sich erst für klopapier, wenn keins mehr da ist …

und was mache ich? ja klar, ich mache mir wieder sorgen und gedanken um genau diese gedankenlosen menschen. übernehme sozusagen ihre portion noch zu meiner dazu. und wieder frisst das die seele auf.

wo ist die lösung für das problem? nur bei mir selbst zu finden. ich weiß. aber das hilft mir nicht wirklich weiter. hier in dänemark, in meiner kleinen wohnwagenwelt, hier fällt die anspannung ab, hier werde ich ruhig. hier lasse ich den fernseher aus, brauche keine horrormeldungen aus der ganzen welt. hier hat irgendwie alles zeit. alles geht langsamer, lockerer. sogar der computer, grins. es dauert ewigkeiten, bis er das internet gefunden hat. und ich bleibe absolut cool und gelassen dabei. ich habe ja zeit!!! ich muss nichts!!! kann ohne schlechtes gewissen einfach faul hier vor dem rechner sitzen und auf das internet warten. sieht ja keiner. kitty stört es nicht. die hat auch zeit. nur mit ihrem futter nicht. aber ansonsten genießt sie es scheinbar sehr, mich anschmusen und beschnurren zu dürfen, ohne dass ich hektisch werde und noch schnell staubsaugen müsste.

diese ruhe mit nach hause tragen. das wäre schön. ohne schlechtes gewissen auch in der alltagswelt mal die seele baumeln lassen und die hektik ausschalten. nicht immer perfekt funktionieren müssen oder wollen.

werde noch ein paar tage hier bleiben. und darüber nachdenken, wie ich die ruhe und gelassenheit am besten verpacken kann, damit sie sicher zu hause ankommt.

Mittwoch, 13. April 2011

nichts zu zwitschern?

nanu, hat denn die nachtigall gar nichts zu zwitschern?
doch, eigentlich sogar sehr viel. gerade die ereignisse des letzten monats gaben mehr als genug stoff zum schreiben. nur manchmal ist es auch so, zumindest bei mir, dass bestimmte dinge mich erstmal sprachlos machen und ich kaum in der lage bin, meine vielfältigen gefühle und gedanken hierzu zu papier bzw. in den blog zu bringen.

da war (und ist!) die katastrophe in japan, da gibt es böse unruhen in afrika, libyen wird bombadiert, da ärgern sich die deutschen über E10 und nach fukushima nun auch fast alle über die atomkraft, da wird noch über herrn guttenberg geschimpft und schon steht die nächste unter plagiatsverdacht ...

und nebenbei ist es frühling geworden.

heute möchte ich euch mal einen anderen blog empfehlen, der unbedingt lesenswert ist. sollte euch also hier mal zu langweilig sein, weil frau nachtigall ihre schreibpause nimmt, dann schaut doch mal hier rein:
http://www.altesekel-netz.de/


Perpetuum staticum
beispielsweise trifft genau meine gedanken. so wie viele oder die meisten ansichten des herrn picus. lieben gruß von hier in den schwarzwald ;-)

Montag, 7. März 2011

freude ... freunde ... freude ...

ihr lieben,
es heilt bedeutend besser, als gedacht. 31 fäden waren es insgesamt. drei tage nach dem fädenziehen sieht die naht schon viel ungefährlicher aus. freu, freu, freu.

noch größer ist die freude über die lieben menschen, die an mich gedacht haben, mir liebe worte haben zukommen lassen (per snailmail und per email und sms), mich mit motivierenden karten versorgt haben, mir engel geschenkt und überraschend einfach so zum aufmuntern blumen gesandt haben. das ist ein verdammt gutes gefühl!!!

danke euch von herzen. es tut gut zu wissen, freunde wie euch zu haben!!!

Mittwoch, 2. März 2011

alle wünsche werden klein ...

... gegen den gesund zu sein!!!

eigentlich wollte ich als 1. märzeintrag ganz laut hurra schreiben. hurra, die sechs monate sind vorbei und ich darf wieder auto und motorrad fahren. das ärztliche fahrverbot ist ohne weiteren epileptischen anfall vorübergegangen. und nun? nun kann ich nicht motorrad fahren, weil ich keinen helm auf den kopf ziehen kann. mensch, wie doof ist das denn alles???!!!

andererseits, rückblickend kann und muss ich sagen, dass auch mal wieder eine gehörige portion glück mitgespielt hat. da fährst du ohne weitere gedanken mal eben zur kieferchirurgie, um dir ne böse zahnwurzel entfernen zu lassen, und sie finden einen tumor, der auch nix im körper zu suchen hat. er wäre fröhlich weitergewuchert und hätte mir vielleicht sogar das rechte auge zerstört. gar nicht drüber nachdenken …

gut war auch, dass mir nicht viel zeit zum nachdenken blieb. von einem op-termin zum nächsten. den monat februar mal eben aus dem normalen alltag löschen. dafür kenne ich mich jetzt ziemlich gut in der heidberg-klinik aus.

jetzt ist schon märz und ich kämpfe noch etwas mit den nachwirkungen von zwei vollnarkosen und jeder menge antibiotika. arme und hände sind blau und zerstochen von den braunülen, und mein körper sagt mir bei jeder anstrengung, dass er noch nicht wieder so ganz wirklich fit ist. die schmerzen sind ansonsten erträglich, was mir anfangs wie ein kleines wunder vor kam. da schneiden sie ein großes loch in dein gesicht und der seelenschmerz ist größer als der körperliche? erstaunlich. die seele, das gedankengut, sowieso erstaunlich und unberechenbar. da stand das böse wort „krebs“ im raum, da wurde zitternd auf das ergebnis „gutartig oder bösartig“ gewartet, wobei hier ja die begriffe negativ und positiv immer wieder für menschliche verwirrung sorgen. und weißt du was: mir war das egal!!! ehrlich! ich hatte keine angst vor einem „bösartig“, denn irgendwie war für mich persönlich das schlimmste, das überhaupt dieses große loch geschnitten wurde. der tumor war ja nun weg. aber dieses loch eben noch da. und das musste irgendwie wieder verschlossen werden. die sorge darüber wog in mir bedeutend schwerer als die diagnose gut- oder bösartig. meine familie, die lieben menschen um mich herum jedoch, die warteten auf die diagnose. und die waren unheimlich erleichtert, als es dann hieß: gutartig!

wie gesagt, mir selbst war das egal. ich fand es bösartig, dass dieser tumor einfach so gewachsen ist und sich bereits still und leise bis zur nasenwurzel vorgearbeitet hatte. ich fand es bösartig, dass ein tiefes loch in mein gesicht geschnitten werden musste. ich fand es bösartig, dass dieses loch durch hautverpflanzung wieder verschlossen werden musste. ich fand es bösartig, dass mein normaler alltag so auf den kopf gestellt wurde, ich nicht selbst planen konnte. also fand ich den tumor sowieso bösartig, weil er schuld daran war. und nun ist er weg und mir egal, ob er aus medizinischer sicht auch bösartig war. er war gutartig, der böse …

und dann kommen so bescheuerte gedanken wie „so ein mist, umsonst das geld für die neue faltencreme ausgegeben.“ und die frage, wann ich wohl wieder unbesorgt einen helm aufziehen kann. außerdem habe ich mir vorgenommen, noch mehr als bisher schon darauf zu achten, menschen mit einem „makel“ nicht so anzustarren …

in einem halben jahr sieht man kaum noch was davon, haben die ärzte gesagt. eine kleine narbe vielleicht, wenn alles gut geht …

erst jetzt, wo ich den leisen wundschmerz spüre, das heilen beobachten kann, erst jetzt kommt die tiefe dankbarkeit darüber, dass er nicht bösartig streuend war, dieser fiese ungebetene gast in mir …

und ich freue mich über die vielen kleinen bescheidenen wünsche, die neben dem größten nun weiterhin mein leben bestimmen dürfen.

ich wünsche euch gesundheit, ihr lieben …

Donnerstag, 3. Februar 2011

februar, frühlingsvorfreude

heute war so ein richtig schöner tag hier in schleswig-holstein. sonne pur. und plus-temperaturen. die krokusse und andere zwiebelchen schauen bereits neugierig aus der erde hervor. vorboten des frühlings. und der kommt, ganz bestimmt. die frage ist nur: wann?
meine freundin christiane hat gestern aus amerika aktuelle fotos bei facebook gepostet. ihr habt es wahrscheinlich in den nachrichten gehört und gesehen. sowas von viel schnee innerhalb kürzester zeit ...

ich mag nicht mehr. ich will frühling! ich will sonne! ich will wärme! ich will blumen, erst weiß, dann bunt ... das normale programm ;-)

und deswegen musste ich heute an ein besonderes jahr denken, in dem ich sozusagen drei mal frühling erleben durfte. wie das geht? ganz einfach ;-)

zuerst fährst du etwas von hier aus in den süden. für mich war es hessen. besuch bei family. dort erlebt, wie die natur erwachte und die frühlingsblüher sich mühe gaben. dann wieder richtung norden. und hier begann dann das schauspiel, das ich in hessen schon gesehen hatte, nochmal von vorne. wir waren hier in schleswig-holstein naturmässig ca. drei wochen zurück. witzig, oder nicht?
also noch einmal über krokusse und farben freuen. ich fand das toll!!!

bedeutend später, mitte mai, flog ich nach oslo. dort waren damals noch schneereste, als bei uns in germany schon alles in den wunderbarsten grüns und bunts erstrahlte. und neben den schneeresten erwachte für mich der dritte frühling dieses jahres ...

das war einfach nur wunderschöööööööööööööööööön. so unbeschreiblich schwer zu erklären. aber damals habe ich beschlossen, dass wohl der frühling das herrlichste versprechen auf der welt ist, die wunderbarste und hoffnungsvollste jahreszeit ...

Donnerstag, 27. Januar 2011

hvordan gar det med dig?

dav. hvordan gar det med dig?

so was von doof. kann ja nun schlecht hin- und herschalten zwischen dänischen zeichen und unseren gewohnten deutschen. also denkt euch bitte ein kleines o-kreischen auf dem a von „gar“. womit das dann ungefähr „gohr“ ausgesprochen wird. „dau, wordänn gohr deeh mel dai?“

gewöhnungsbedürftig, sehr gewöhnungsbedürftig. aber liebenswert, angenehm, wohlklingend.

eine woche crashkurs dänisch. dazu habe ich mich sehr spontan entschlossen. eigentlich suchte ich mal wieder im internet nach vhs-kursen die erstellung von hp´s betreffend. nix, vergiss es, wirklich nix anständiges und nennenswertes. da fiel mir ein, dass die freundin meiner chefin einen bildungsurlaub in sachen homepagegestaltung bei der vhs gemacht hat. also nicht nach abendkursten suchen, sondern nach bildungsurlaub. und fündig geworden. leider erst im herbst wieder. nebenbei mal nach kursen für dänisch gesucht. auch gefunden. und schade, mehrere termine dabei, wo ich schon andere verpflichtungen habe. und dann plötzlich der gedanke, wieso sollte es nicht auch für dänisch einen kurs geben, der nicht nur abends, sondern in einer woche stattfindet? also bildungsurlaub dänisch? jo, und den gab es dann auch. musste mich ganz schnell entscheiden. also chefin um eine woche urlaub gebeten, sofort genehmigt mit dem hinweis, ihr dann dänisch beibringen zu müssen ;-)
schnell angemeldet und ein paar tage auf bestätigung gewartet: sie stehen auf warteliste …
dann per „snailmail“ die anmeldebestätigung. juhuuu …

montag früh in der vhs elmshorn. marianne, die dozentin, hat eine dänische mutter und einen deutschen vater, spricht beide sprachen perfekt. ihre ersten dänischen sätze lassen mich allerdings innerlich erstmal verzweifeln. das werde ich doch wohl nie lernen können, seufz. oder doch?

der erste tag befasst sich gleich mit dem schwierigsten, dem „d“. das „d“ im dänischen wird selten als d gesprochen, meistens gar nicht gesprochen, oft als „t“, und leider sehr oft als „l“, wobei man das „l“ aussprechen muss, ohne mit der zunge gegen gaumen oder lippen zu kommen. bitte versuche das mal!!! am besten, du steckst dir eine heiße kartoffel in den mund und sprichst dann … seufz …

mariannes geduld und humor ist es wohl zu verdanken, dass wir schüler/innen nicht gleich am ersten tag aufgegeben haben, sondern diese herausforderung mit nach hause nahmen und wohl nachts im schlaf noch zungenbrecherische sprachträume hatten. wobei nicht alle teilnehmer am zweiten tag wieder zum unterricht erschienen. zwei plätze blieben frei.

dienstag abend bin ich nach dem dänischkurs noch zum tanzen gefahren. wichtig, denn es war schnupperabend für neu interessierte square dancer und ich hatte mädels aus der nachbarschaft dabei. also trotz „rauchendem kopf“ und mentaler erschöpfung los. mittwoch abend ging nix mehr. habe zum ersten mal meinen bikerinnenstammtisch sausen lassen. und musste mir eingestehen, dass ganztägig schule in meinem alter nicht mehr so einfach ist. mittlerweile aber die gewissheit, dass ich diese sprache lernen kann und werde! und die vorfreude darauf, demnächst in meiner zweiten heimat nicht egoistisch deutsch sprechen zu müssen, sondern freundlicherweise (ich halte das für ein gebot der höflichkeit!) in der landessprache zu kommunizieren.

freitag morgen war ich innerlich unbeschreiblich traurig. eine wirklich anstrengende woche ging zu ende. aber plötzlich wollte ich das gar nicht mehr. von mir aus hätte der nächste kurs gleich am montag neu beginnen können. witzigerweise übersetze ich in gedanken nun alles auf dänisch, was ich schon kann. und vom gefühl her ist das schon eine ganze menge. während der hausarbeit beispielsweise höre ich die cd von unserem arbeitsbuch, um die aussprache weiterhin im ohr zu haben und zu lernen. habe mich jetzt allein schon ein weiteres kapitel vorgearbeitet. und freue mich auf ein wiedersehen mit marianne, die mir vom ersten tag an unglaublich sympathisch war. im februar hält sie an der vhs einen vortrag über grönland. habe mich schon angemeldet ;-)

Montag, 3. Januar 2011

jeder abschied ist auch ein neuanfang ...

karl valentin hat das so ausgedrückt:
wer am ende ist, kann von vorne anfangen, denn das ende ist der anfang von der anderen seite.

jepp, recht hat er. in vielerlei hinsicht. natürlich momentan auch passend zum jahresende und jahresbeginn. wünsche euch allen ein frohes neues ;-)

und heute nun war abschied angesagt. abschied von knutchen, der nun wirklich in die jahre gekommen war. seit wochen freue ich mich auf den neuen, auf johnny, und trotzdem flossen heute noch ein paar tränchen. gute güte, wie kann frau nur so sentimental sein und einem auto hinterherheulen ...



wir trennen uns bei


und dann kommt johnny, mein neuer wegbegleiter ...

die tränen sind vergessen, die freude riesengroß. und vom autohaus gab es sogar noch blümchen ;-)



meine automaus missis peacelein ist nun also umgezogen.



und das erstaunliche daran ist, dass ich mir nun tatsächlich nach gefühlten 763 jahren endlich mein traumauto gekauft habe. wieso eigentlich erst jetzt???