Donnerstag, 8. Juli 2010

journalismus und wm

es gab eine zeit, da war es mein größter wunsch, journalistin zu werden. das liegt natürlich zum einen in meiner vorliebe für das geschriebene wort begründet, zum anderen aber auch in dem wunsch, den menschen etwas mitzuteilen, sie zu informieren. mein gedanke dabei war sachlich, objektiv, eher fröhlich, positiv ...

heute bin ich froh, nicht zu der welt der medien, der presse, funk, fernsehen, internet, zu gehören. immer erschreckender sind die ausmaße, wie sehr dieses medium an der meinungsbildung herummanipuliert. und immer erschreckend größer die zahl der menschen, die ohne nachzudenken auf pressemeldungen eingehen und die meldungen als ihre eigene meinung darstellen, ohne hintergründe zu erfragen, ohne den tatsachengehalt zu überprüfen.

allein in der letzten woche gab es für mich drei ganz gravierende beispiele für volksverdummung bzw. manipulation. blöd nur, dass das volk scheinbar wirklich so dumm ist, denn sonst würde es sich ja nicht manipulieren lassen, oder ... ???

unsere jungs haben in afrika gestern leider verloren. hey, das ist nicht so schlimm. zwar war auch ich unendlich traurig und musste erstmal schlucken. hatte mich auf weiterhin siege und den großen jubel beim endspiel gefreut. es gefällt mir so sehr, wenn etwas positives die menschen zusammen bringt und für gute stimmung sorgt. andererseits ist die gute stimmung ja nicht weg, smile. sie ist jetzt nur woanders, nämlich in spanien ;-)

aber hier ein beispiel der pressemacht. da wird ein junger philipp lahm gefragt, ob er auch nach der wm gern weiter die binde des kapitäns am arm tragen würde. und er antwortet ehrlich und ohne verlogene "ich-bin-so-bescheiden-das-kann-ich-doch-nicht-annehmen"-mentalität.
warum diese frage? ganz einfach: um sie im nächsten moment ins negative zu ziehen und in allen zeitungen schlagzeilen zu verbreiten, die ein schlechtes licht auf lahm, auf die wm, auf die nationalelf werfen. schlagzeilen, die für wut sorgen, für aufgebrachtheit, für ärger. der presse war es wohl gerade zu friedlich in der fußballwelt. da wird spekuliert und getextet, was das zeug hält. aber an die wirklich wichtigen themen wagt sich keiner ran.

das war mal ein beispiel. zu den anderen komme ich sicherlich auch noch.

hey philipp lahm, jeder andere an deiner stelle hätte das gleiche gedacht. aber nicht jeder andere wäre so offen und ehrlich gewesen, es auch zu sagen. bleib wie du bist!

momentan mag ich mir keine berichte anhören oder lesen, weil das spiel von gestern so auseinandergenommen wird. von menschen, die es sicherlich besser gemacht hätten, oder etwa nicht?

2 Kommentare:

  1. Sicher hast du Recht, aber neigen wir Menschen nicht immer dazu, alles ins Negative zu rücken, um vielleicht zu einem eine bessere Darstellung seiner selbst zu liefern? Oder den potenziellen "Gegner" als den "Bösen" darzustellen? Besonders wir Deutschen sind schnell unzufrieden, und müssen uns vergleichen und produzieren, getreu dem Motto, schau was ich alles habe, und du???

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  2. und genau dem würde ich gern ein klitzekleinwenig entgegenwirken ;-)

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